50 | BOLD INTERVIEW SPECIAL EVA GREEN Globe einbrachte) und jeder Menge Sex und Action in „Sin City 2: A Dame to Kill For“ oder „300: Rise of an Empire“ hat es nun aber doch noch geklappt mit der Rückkehr ins französische Kino. Auf Anraten seiner Frau Emmanuelle Seigner besetzte Roman Polanski Green in seinem neuen Thriller „Nach einer wahren Geschichte“, zu dessen Weltpremiere wir die Schauspielerin beim Filmfestival in Cannes interviewten. Darin darf die 37-jährige ganz ihrem Image entsprechend mal wieder das machen, wofür sie berühmt geworden ist: ihr Gegenüber um den Verstand bringen, ohne sich dabei auch nur im Geringsten in die Karten gucken zu lassen. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Delphine de Vigan erzählt Polanski von einer erfolgreichen Schriftstellerin gleichen Namens (Seigner), die nach dem Erfolg ihres autobiografischen Enthüllungsbuches in eine Schaffenskrise gerät. Das scheint sich zu ändern, als sie die Bekanntschaft der mysteriösen Elle (Green) macht. Allerdings drängt die sich schnell unerwartet forsch in Delphines Leben. Dass diese Frauenfreundschaft zwischen Stalking und Doppelgängertum abwechselnd ins Erotische und Bedrohliche kippt, versteht sich von selbst. So überzeugend Green auch in „Nach einer wahren Geschichte“ wieder die alles andere als harmlose Schönheit verkörpert: Die Zeiten, in denen sie sogar in Interviews damit kokettierte, sich privat für ausgestopfte Tiere, Totenschädel und Insekten zu interessieren, sind lange vorbei. Auch als Schauspielerin will sie sich künftig von einer anderen Seite präsentieren. In „Euphoria“ spielt sie in einer hochdramatischen Geschichte die Schwester von Alicia Vikander, und in Tim Burtons Version des Disney-Klassikers „Dumbo“, die 2019 ins Kino kommen wird, gibt sie sich kinderfreundlich wie nie. Und aktuell steht sie – zusammen mit Lars Eidinger – für den Film „Proxima“ sogar als Astronautin vor der Kamera. Miss Green, was brauchte es, um Sie für „Nach einer wahren Geschichte“ endlich einmal wieder zurück nach Frankreich zu holen? Zu einem großen Teil ist das natürlich Roman Polanski zu verdanken. Er ist einfach eine Ikone unter den Regisseuren, das reizte mich als Schauspielerin. Die Geschichte dieser obsessiven Frauenbeziehung fand ich allerdings auch höchst interessant – und sehr Polanski-typisch. Und vor allem hatte ich große Lust, in diese seltsame, schwer ergründbare Realität meiner Figur abzutauchen. Macht es für Sie eigentlich einen Unterschied, ob Sie auf Englisch oder auf Französisch drehen? Interessanterweise fühlt es sich tatsächlich ein bisschen anders an. Fast ist es so, als würden unterschiedliche Seiten meiner Persönlichkeit zutage treten, je nachdem, welche Sprache ich spreche. Das hört man schon an meiner Stimme: Auf Englisch ist die ohne Frage ein bisschen dunkler und tiefer. Sie gelten ja schon lange als eine der taffsten Frauen, die es auf der Leinwand dieser Tage zu sehen gibt. Wie kam es eigentlich dazu? Ich hatte mir am Anfang meiner Karriere nicht vorgenommen, Actionheldin zu werden. Aber als Schauspieler ergreift man die Gelegenheiten beim Schopf, die sich bieten. Also, anders gesagt: Es hat sich halt so ergeben. Wobei ich auch zugeben muss, dass es sehr viel Spaß macht, starke Frauen zu spielen. Haben Sie nicht manchmal die Befürchtung, dass Sie da auf einen bestimmten Typ Frau festgelegt sind und man Ihnen gar nichts anderes mehr zutraut? Diese Gefahr sehe ich natürlich, da mache ich mir nichts vor. Wir wissen ja alle, wie die Filmbranche funktioniert: Ehe man sich versieht, steckt man in irgendeiner Schublade und kommt da nicht mehr raus. Aber ich tue mein Bestes – und habe auch nicht den Eindruck, dass ich immer wieder das Gleiche spiele. Selbst wenn die Frauen oft hart im Nehmen sind. Entspricht das Ihrer Persönlichkeit, sind Sie auch so stark und selbstbewusst? Nein, im Gegenteil. Deswegen fühle
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