8 // BOLD INTERVIEW INTERVIEW / CHRISTOPH WALTZ Christoph Waltz kann nicht nur Tarantino und Bond-Bösewicht, sondern auch Science Fiction. Zu sehen ist das in „Alita: Battle Angel“ von Robert Rodriguez, einer Graphic Novel-Verfilmung, in der er als Wissenschaftler einen Cyborg vom Schrottplatz rettet. Für BOLD eine gute Gelegenheit, den zweifachen, längst in Los Angeles lebenden Oscar- Gewinner zu einem ausführlichen Gespräch im Berliner Adlon Hotel zu treffen. Willkommen in Berlin, Herr Waltz. genden Restaurant gerade eine wunderbare Spüren Sie noch ein Gefühl des Mahlzeit kredenzt bekommt, dann Nach-Hause-Kommens, wenn Sie in Berlin ankommen? muss man doch auch nicht wissen, was der Koch empfunden hat, als er auf dem Markt das Gemüse ausgesucht hat. Ich habe Nein, aber das habe ich nie. Ich habe hier zwar mal gelebt, aber Wohnen und zu Hause sein, das sind zwei verschiedene Angelegenheiten. Aber natürlich gibt es noch eine Art von Vertrautheit, wenn ich nach Berlin komme. immer das Gefühl, ich würde mir selber den Teppich unter den Füßen wegziehen, wenn ich über die Hintergründe meiner Arbeit spreche. Mit meinen Erklärungen komme ich doch dem, wofür ein Film gemacht wird, nämlich dem Erleben des Zuschauers, ins Gehege – und das möchte Ihr neuer Film „Alita – Battle Angel“ ich nicht. wurde von Robert Rodriguez inszeniert, der genau wie Sie ein Freund und Wegbegleiter von Quentin Tarantino ist. Kannten Sie sich also schon Aber war es zumindest ein Anreiz, dass Sie dieses Mal keinen Bösewicht spielen? vor diesem Film? Darüber denke ich gar nicht nach. Ob Da liegen Sie falsch, wir kannten uns nicht. Es gibt viele Freunde von Tarantino, die ich nicht kenne. jemand ein Bösewicht ist oder nicht, auch das muss das Publikum entscheiden, nicht ich. Manchmal ist es auch interessant, mit Menschen zu sprechen, die eine Rolle ganz Was hat Sie denn an diesem Film interessiert? anders wahrgenommen haben und gar nicht verstehen, warum sie von anderen als „böse“ bezeichnet wird. Das ist völlig irrelevant. Wichtig ist, was den Zuschauer daran interessiert. Sicherlich nehme ich keine Rollen an, die mich nicht interessieren und in denen ich nichts Kann man es sich denn in Hollywood erlauben, nicht über sein Image nachzudenken? für mich finde. Aber ich rede ungern darüber. Wenn man in einem hervorra- Keine Ahnung. Kann gut sein, dass man sich das eigentlich nicht leisten kann. Aber dann ist das eben ein Luxus, den ich mir gönne. Würden Sie aber den Menschen da draußen sagen: Lebe Deine Leidenschaft ... Nein, das ist doch Humbug. Erstens hält es nicht jeder aus, seine Leidenschaft zu leben. Zweitens ist überhaupt gar nicht alles leidenschaftlich behaftet. Drittens existieren vielleicht gar nicht bei jedem solche Leidenschaften und können also auch nicht einfach aus der Luft gegriffen werden. Und am wichtigsten ist doch, dass es gar keinen zwingenden Hinweis, geschweige denn einen Grund gibt, dass dadurch, dass man seine Leidenschaft lebt, sich irgendetwas verbessert. Nur weil man nicht leidenschaftlich für seinen Beruf brennt, fehlt einem nicht automatisch etwas. Das ist Mumpitz! Für Sie ist doch aber sicherlich die Schauspielerei eine echte Leidenschaft, oder? Überhaupt nicht! Das ist mein Beruf, und das ist bei uns nicht anders als in anderen Pflegeberufen auch. In der Medizin ist das Pflegepersonal am besten, das ohne Leidenschaft bei der Sache ist. Ärzte, die leidenschaftlich Ärzte sind, machen oft ganz schwerwiegende Fehler. Welche Fehler würden Sie denn machen, wenn Sie ein leidenschaftlicher Schauspieler wären?
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