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BOLD THE MAGAZINE No.09

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FASZINATION AUF DEN SPUREN EINES PHÄNOMENS | SYDNEY IM LICHT DER KUNST | SPORTFREUNDE STILLER | KLEOPATRA: EWIGE DIVA | VIETNAM: HINTER DEM WOLKENPASS | AY CARAMBA: TO LUST FOR CARS

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66 | BOLD THE MAGAZINE Kunst & Kultur | Lisa-Marie Fischer in Tennessee Man kann es niemandem übel nehmen, wenn beim Namen Lisa-Marie Fischer keine Glocken klingeln. Noch nicht. Die 21-jährige Marburgerin hat bislang weitestgehend unbemerkt zwei Country- Folk-Platten aufgenommen – keine Musik, für die einem in Europa die Touren blind geöffnet werden. In den USA sieht es freilich anders aus: Hier entstand Country in den 1920er Jahren, hier hat das Genre gar seine eigenen Charts. Bei den Billboard Music Awards im Mai sammelte Taylor Swift, der größte Star der Szene seit langem, sagenhafte acht Preise ein; Festivals wie das CMA Music Festival in Nashville oder das Riverbend in Chattanooga im Osten Tennessees verzeichnen hunderttausende von Besuchern. Für eben dieses Riverbend erhielt Lisa- Marie Fischer Anfang diesen Jahres eine Einladung – als erste deutsche Musikerin überhaupt. Anlass genug für BOLD THE MAGAZINE, die Sängerin durch Tennessee zu begleiten. FRANKLIN Unsere Reise beginnt in Franklin. Wem der Trubel in Nashville zu groß ist, der zieht in diesen charmanten Vorort im Süden der Großstadt. Carrie Underwood, Jack White und Keith Urban (mit seiner Frau Nicole Kidman) leben hier, Country-Star Kix Brooks besitzt in der Nähe ein Weingut, an dessen Hang Familien am Wochenende picknicken. Überhaupt fühlt man sich in den saftiggrünen Hügeln um Franklin, die hier alle mit dem hübschen Beiwort „rolling“ versehen sind, ein wenig wie in der Toscana. Und auch die kleine Altstadt des historisch vor allem für eine Bürgerkriegsschlacht im November 1864 bekannten Ortes hält zahlreiche Überraschungen bereit: das zu einer Konzertbühne mit großartigem Sound umgestaltete Franklin Theatre aus den 1930er Jahren etwa, wo an diesem Abend Muscle Shoals-Legende David Hood auftritt; die zu einer charmanten Mischung aus Theater, Restaurants und Shops aufgebürstete ehemalige Herd-Fabrik „The Factory“; oder das Restaurant Cork & Cow, in dem man für ein kleines Vermögen ein sagenhaftes Steak oder hausgemachte, in Flaschen abgefüllte Cocktails bekommt. Hillbilly fühlt sich anders an. In Franklin begegnet mir auch Lisa- Marie Fischer das erste Mal. Zierlich und höflich, wird sie vom großen SUV förmlich verschluckt – an dessen Steuer sie gleichwohl selbst sitzt. „I brought my car / I’ll be the one to drive“, wie es in ihrem neuen Song „Get What I Want“ heißt. Die Autofahrt ist kurz, in einem großen Gitarren-Center zwischen Franklin und Nashville holt Fischer ihre neue Gitarre ab. „Die passt ganz fantastisch zu ihren blonden Haaren,“ sagt der Store-Manager über das Taylor-Instrument aus dunklem hawaiianischem Holz. „In Nashville dreht sich alles um den Look.“ NASHVILLE In der Tat bekommt man in der Downtown von Music City, USA, was man erwartet. Am legendären Broadway reihen sich Shops mit Cowboystiefeln Bars und Restaurants, in denen kleine Nummern und Nobodys tapfer um die Erfüllung ihrer Träume kämpfen. Wer auf der Straße spielt, braucht die Dollar-Tips zum Überleben. Die guten Geschichten passieren anderswo. Das berühmte Bluebird Cafe etwa, in dem Taylor Swift und Garth Brooks entdeckt wurden, liegt ab vom Schuss. Das gleiche gilt für die Sound Emporium Studios. R.E.M., Don Williams und Robert Plant haben hier aufgenommen, auch das Debütalbum von Taylor Swift entstand hier, gerahmte Schallplatten (und Kassetten!) säumen die Wände. Vor wenigen Monaten wurden hier auch die Instrumentalspuren für das dritte, noch namenlose Album von Lisa- Marie Fischer eingespielt. Produzent Mark Evitts, der sich vor allem für Streicharrangements einen Namen gemacht hat, hatte dafür hochrangige Sessionmusiker gebucht, nur die Vocals fehlen noch. Diese werden in Evitts’ kleinem Studio in Spring Hill aufgenommen, einem typischen US-Vorort, in dem äußerlich ein Haus dem anderen gleicht. Wer endgültig dicht machen will, baut sich einen Zaun um die Veranda. Evitts’ Haus hat keinen. „Ich finde, Lisas Stimme hat etwas von einer neuen Emmylou Harris,“ schwärmt Evitts zwischen zwei Takes, als Fischer ihn in der Kabine des Studios gerade nicht hören kann. Wir sind bei den Aufnahmen des Songs „Tennessee“, der als Duett auf dem neuen Album zu hören sein wird. Fischer, die ihr Herz auf einer Kreuzfahrt an Countrymusik verloren hat (für die neben anderen auch Harris als Künstlerin gebucht war) und die verrückt ist nach

Kunst & Kultur | Lisa-Marie Fischer in Tennessee BOLD THE MAGAZINE | 67 Franklin: Carnton Plantation und Battlefield Foto: Tennessee Tourism

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