68 | BOLD THE MAGAZINE REISE | SÜDVIETNAM Geschäftiges Treiben auf dem Mekong, einer der Lebensadern Vietnams. Foto: J. Hofboer / Fotolia.com (Artwork: BOLD THE MAGAZINE)
REISE | SÜDVIETNAM BOLD THE MAGAZINE | 69 häuser erheben. Die Silhouette von Saigon verliert sich allmählich am Horizont. Der schmale Fluss wird zunächst immer breiter, bevor sich die Ufer auf beiden Seiten wieder nähern. Das Schiff hat den Mekong erreicht. DER FLUSS DER NEUN DRACHEN Der Mekong ist einer der großen Flüsse dieser Welt. Song Cuu Long – „Fluss der neun Drachen“, so werden seine weitverzweigten, sich immer wieder teilenden Haupt- und Nebenströme genannt, die sich bei Vietnam in die südchinesische See ergießen. Bis dahin hat der mächtige Strom von seiner Quelle im Hochgebirge Tibets eine 5.000 Kilometer lange Reise hinter sich gebracht, die ihn durch China, Birma, Thailand, Laos und Kambodscha nach Vietnam führt. Im Süden Vietnams entlädt der Mae Nam Kong – die „Mutter aller Wasser“, wie ihn die Thai und Laoten respektvoll nennen –, seine schlammig-braune, fruchtbare Fracht. Das Mekong-Delta ist die Reiskammer Vietnams. Drei Ernten sind hier möglich. Dieses großartige Mündungsgebiet ist nur vergleichbar mit dem Amazonasbecken in Brasilien und dem Schwemmland im Süden von Bangladesch. Seine Fläche ist so groß wie die der Niederlande. Das Schiff fährt vorbei an schwimmenden Dörfern und smaragdgrün leuchtenden Reisfeldern, die von Kokospalmenreihen parzelliert sind. Alte, mit goldgelbem Sand schwer beladene Lastkähne und Reisbarken ziehen vorbei. Vom Bug der Boote blicken den Entgegenkommenden schwarz-weiße Augen auf rotem Grund an. Sie schützen Schiff und Besatzung vor unheilbringenden Flussgeistern, weisen den Weg vorbei an tückischen Sandbänken. Der Mekong mäandert im Delta in zahllosen schmalen Kanälen, die nur noch mit kleinen Kanus zu befahren sind und die Inseln umschließen. Große Kokospalmenplantagen beschatten sorgfältig angelegte Gärten, in denen Gemüse, Kräuter und tropische Früchte gedeihen. Bei Tra Vinh bereiten in orangefarbene Roben gewandete buddhistische Mönche in Khmer-Pagoden einen herzlichen Empfang: Die Räume sind bemalt mit Szenen, die das Leben Buddhas schildern. „Wir stehen morgens um vier auf, vollziehen eine rituelle Waschung, beten und empfangen dann bei einem Rundgang durchs Dorf von den Bewohnern unsere Tagesration Essen“, erklärt ein junger Mönch. „Dann frühstücken wir, fegen den Boden und verbringen einen großen Teil des Tages mit dem Studium der heiligen Schriften in Pali und Meditation.“ Sein Traum sei es, einmal die Tempel von Angkor bei Siem Reap in Kambodscha besuchen zu können. Die Khmer-Mönche sind eine Minderheit im Delta. Das Klosterleben sei nach Jahren der Diskriminierung wieder erlaubt, sagt der Mönch. Das Schiff fährt weiter nach Phung Hiep. Sieben Kanäle des Mekong fließen
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