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BOLD THE MAGAZINE No.39

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LEIDENSCHAFT SPECIAL TOPIC: CAR | BERLIN INSIGHTS: 2. TEIL | EXKLUSIV IM GESPRÄCH: CHRISTOPH WALTZ | ADVENTURE: SPIRIT OF AMAROK | IM INTERVIEW: JULIA ROBERTS | MIT DER SEA CLOUD IN DER KARIBIK

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40 | BOLD THE MAGAZINE IM INTERVIEW | JULIA ROBERTS Der Mythos des Superstars hat, das muss man wohl so sagen, ziemlich gelitten in den letzten Jahren. Ein paar Millionen Follower auf Instagram reichen manchmal schon aus, um jemandem diesen Titel zu verpassen. Im Musikgeschäft braucht es kaum noch verkaufte Tonträger, um als heißes Eisen zu gelten. Und im Kino gelten heutzutage – siehe Chris Evans oder Chris Hemsworth – meistens Superhelden als Superstars, auch wenn die jenseits ihrer Comicbuchverfilmungen kaum Zuschauer anlocken. Doch das war nicht immer so. Julia Roberts jedenfalls ist noch ein ganz anderer Schlag Weltstar, man könnte auch sagen: sie stammt aus einer anderen Ära. Drei Jahrzehnte ist es kommenden Herbst her, dass ihr – nach Gastauftritten etwa in „Miami Vice“ oder kleinen Filmen wie „Mystic Pizza“ – mit „Magnolien aus Stahl“ der Durchbruch gelang. Ein Jahr später schon folgte der Sensationserfolg „Pretty Woman“, der bis heute trotz des eigentlich fragwürdigen Plots (reicher Freier verliebt sich in mittellose Prostituierte) als ultimative romantische Komödie gilt. Für beide Filme wurde die Amerikanerin für den Oscar nominiert und mit dem Golden Globe ausgezeichnet. In den Neunziger Jahren führte an Roberts, die aus einer Schauspieler- Familie stammt (ihre Eltern leiteten diverse Theater-Workshops, Bruder Eric und Nichte Emma sind ebenfalls in Film und Fernsehen erfolgreich) dann kein Weg mehr vorbei. Eine Hauptrolle reihte sich an die nächste, darunter in so erfolgreichen Filmen wie „Der Feind in meinem Bett“, „Die Akte“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“ oder „Notting Hill“. Sie strich Rekordgagen von 15 bis 20 Millionen Dollar pro Film ein, und wenn sie für eine Folge der Sitcom „Friends“ vor der Kamera stand, wurde das zum Fernsehereignis. Nicht zuletzt dank ihres ansteckend herzlichen Lachens galt sie als America’s Sweetheart, und nicht einmal ein turbulentes Privatleben – von Kiefer Sutherland trennte sie sich wenige Tage vor der Hochzeit, die Ehe mit Musiker Lyle Lovett hielt keine zwei Jahre – konnte dem Image etwas anhaben. Zum Ende des Jahrzehnts dann die Krönung: Für das Drama „Erin Brokovich“ gewann Roberts endlich den Oscar. Mit dem neuen Jahrtausend und der Ankunft des Internets veränderten sich die Filmbranche (statt um Stars ging es plötzlich um Computereffekte) und die Art und Weise, wie wir Promis wahrnehmen (Gossip statt Glamour), aber auch Roberts’ Karriere. Sie drehte weniger und spielte häufiger auch mal Nebenrollen, etwa in „Ocean’s Eleven“, „Larry Crowne“ oder „Valentinstag“. Zwischendurch lockte sie mit aufwändigen Großproduktionen wie „Eat, Pray, Love“. Doch mehr als Millionengagen interessierten sie schauspielerische Herausforderungen. Und nicht zuletzt das Familienleben: Beim Dreh zum Film „The Mexican“ verliebte sie sich in Kameramann Danny Moder. Die beiden sind seit 2002 verheiratet und haben gemeinsam nicht nur die Zwillinge Hazel und Finn, sondern auch Sohn Henry. Inzwischen ist Roberts 51 Jahre alt und dreht selten mehr als einen Film pro Jahr, doch ein größerer weiblicher Hollywood-Star lässt sich in der Traumfabrik trotzdem kaum finden. Und das nicht nur, weil bis heute jedes Jahr Millionen von Fans einschalten, wenn irgendwo „Pretty Woman“ im Fernsehen läuft. Auch als Werbegesicht von Lancôme steht sie nach wie vor hoch im Kurs, und auch das Kinopublikum hält ihr die Treue, wie zuletzt die Bestsellerverfilmung „Wunder“ bewies. Aktuell ist sie sogar so präsent wie nie. Während sie im Kino in „Ben Is Back“ (ab 10.1. im Kino) als Mutter eines Drogensüchtigen um dessen Leben kämpft, spielt sie gleichzeitig die Hauptrolle in der Serie „Homecoming“, die seit November auf Amazon Prime zu sehen ist (ab 22.2. auch auf Deutsch). Zum alten Eisen gehört Julia Roberts also noch lange nicht. Wir trafen sie beim Filmfestival in Toronto zum Interview. Miss Roberts, Ihr Regisseur Peter Hedges hat gesagt, er habe bei „Ben Is Back“ mit der besten Schauspielerin der Welt zusammengearbeitet ... Oh, wie reizend. Kann mir das bitte jemand auf ein Kissen sticken? So einen großartigen Satz hätte ich gerne jeden Tag griffbereit (lacht). Ich freue mich sehr, dass er so etwas Nettes über mich sagt. Auch wenn er maßlos übertreibt.

IM INTERVIEW | JULIA ROBERTS BOLD THE MAGAZINE | 41 Sind Sie insgesamt gut darin, Komplimente anzunehmen? Ich glaube das bin ich! Und finde, wir sollten darin alle etwas besser werden. Schließlich bekommt man doch relativ selten wirklich schöne Komplimente. Ist doch schade, wenn man sich dann in diesen seltenen Momenten auch noch ziert. man Geschichten, in denen eigentlich nur zwei Personen im Zentrum stehen und alle anderen drum herum nur Dekoration sind. Hier dagegen spielt wirklich jedes einzelne Familienmitglied eine entscheidende Rolle. Ganz abgesehen davon natürlich, dass das Thema Drogensucht unter Jugendlichen ein enorm wichtiges ist, das für die amerikanische Gesellschaft ein wirkliches Problem ist. des Drehs ist dafür bei einem so kleinen Film keine Zeit. Insgesamt aber war viel wichtiger, was im Drehbuch stand, also die unmittelbare Situation dieser Familie, nicht ihre Vergangenheit. Zum Schluss noch zur Amazon-Serie „Homecoming“, in der Sie aktuell auch zu sehen sind. War es ein Einschnitt, mal nicht fürs Kino zu drehen? Regisseur Peter Hedges und Ihr Kollege Lucas Hedges, der in „Ben Is Back“ die männliche Hauptrolle spielt, sind Vater und Sohn. Sorgte das für eine besondere Dynamik am Set? Ehrlich gesagt habe ich die meiste Zeit vollkommen vergessen, dass die beiden Vater und Sohn sind. Was vermutlich auch nur fair war, vor allem Lucas gegenüber. Denn schließlich spiele ich seine Mutter und es ging darum, dass wir beide eine besondere Beziehung zueinander aufbauen. Wie hätte ich ihn als meinen eigenen Sohn betrachten können, wenn ich gleichzeitig die ganze Zeit im Kopf habe, dass er in Wirklichkeit der Sohn des Regisseurs ist? Abgesehen davon hat Lucas es verdient, dass man ihn als erwachsenen Mann und tollen Schauspieler wahrnimmt! Sie sind als sehr wählerisch bekannt, wenn es um Ihre Filmrollen geht. Was interessierte Sie an „Ben Is Back“? Was mich besonders an dem Drehbuch begeisterte, war gar nicht so sehr meine Rolle an sich, sondern das gesamte Arrangement der Figuren. Viel zu häufig liest Allerdings auch kein neues, oder? Im Gegenteil, es scheint längst ein fester Bestandteil unserer Kultur zu sein. Das ist eine Epidemie, und wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass wir kaum mehr darüber sprechen. Deswegen finde ich es so wichtig, mit diesem Film vielleicht wieder eine Auseinandersetzung auszulösen. Das geht natürlich im Kino besser als mit trockenen Statistiken in der Zeitung, weil hier jeder eine betroffene Figur für sich findet, mit der er oder sie sich identifizieren kann. Die Handlung des Films erstreckt sich über gerade einmal 24 Stunden, über die Vergangenheit von Ben und seiner Familie erfährt man eher en passant. Denken Sie sich in einem solchen Fall eine komplette Biografie für Ihre Figur aus? Nicht prinzipiell und nicht unbedingt in aller Konsequenz. In diesem Fall hatten wir alle mit dem Regisseur zusammen eine kleine Probenphase, in der wir ein wenig die Familiendynamik ausgearbeitet haben. Das war wichtig, denn während Eigentlich nicht. Vor 20 Jahren wäre das vielleicht anders gewesen. Aber heutzutage leben wir doch in Zeiten, in denen das Format einer Geschichte und vor allem die Art und Weise, wie sie konsumiert werden kann, mindestens zweitrangig sind. Was zählt, ist nur noch die Geschichte selbst, also die Kreativität, die in sie hineingesteckt wurde. Und für mich als Darstellerin ist es ohnehin nicht relevant, in welchem Medium oder auf welcher Plattform das Ergebnis am Ende zu sehen ist. Und wo wir gerade beim Thema Serien sind: Welche gucken Sie selbst denn gerne? Ich bin alles andere als Serienexpertin. Fernsehen spielt in meinem Leben keine allzu große Rolle, einfach weil ich leider nicht so viel Zeit dafür habe. Auch jenseits der Arbeit, denn wenn der Familienalltag mit den Kindern rum ist, bin ich meistens zu müde, um noch lange etwas zu gucken. Aber „Ozark“ hat mir gut gefallen, „The Handmaid’s Tale“ auch. Oh, und natürlich „Big Little Lies“! Was für eine tolle Serie!

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