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BOLD THE MAGAZINE No.66

EXKLUSIV IM INTERVIEW: WILLEM DAFOE | DER IRISCHE MUSIKER HOZIER IM GESPRÄCH | ESPRIT: TRIBUTE TO HERITAGE | ALICE SPRINGS: EMPATHETIC IMAGES OF PEOPLE | ANDREAS GURSKY | THE FUTURE IS SUSTAINABLE: VOLVO DESIGNCHEF JEREMY OFFER IM INTERVIEW

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42 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / HOZIER Blues-Musiker. War Kunst in Ihrem Leben schon immer präsent? In unserem Haus lief immer Musik. Selbst nachdem mein Vater einen normalen Job anfing und weniger Schlagzeug spielte, war Musik immer ein großer Teil seines Lebens. Und meine Mutter war immer eine sehr vielseitige Künstlerin. Während wir aufwuchsen, widmete sie sich den verschiedensten Projekten. Irgendwann machte sie auch Seidenschals, dann baute sie eine Zeit lang Uhren. Vor allem in schwierigen Zeiten war sie immer damit beschäftigt, etwas zu erschaffen – sicher auch, um den Kopf freizuhalten. Das klingt inspirierend. Ja, und es legitimiert das Erschaffen von Dingen. Leider sehen viele Menschen Kunst als Bonus oder illegitimes Hobby. Als Gesellschaft schätzen wir Kunst nicht halb so sehr, wie wir sollten. Dabei entsteht so viel aus Kunst. Es ist wirklich unglaublich. Aber wir investieren in Künstler erst, wenn sie erfolgreich sind und eine Menge Geld verdienen. In ihrer ursprünglichen Form nehmen wir Kunst nicht ernst – zum Beispiel, wenn Kinder kreativ sind. Wo Sie gerade das Thema Geld und Erfolg angesprochen haben: „Take Me To Church“, das auf dem Dachboden Ihrer Eltern entstand, ist heute auf Platz 29 der am meisten gestreamten Songs auf Spotify. Was kann man sich denn eigentlich davon kaufen – ein schönes Auto, ein Haus, oder könnte man sich gar zur Ruhe setzen? Für zwei Millionen Streams bekommst du ein Hühnchen-Dinner (lacht). Nein, im Ernst, ich habe sehr viel Glück gehabt und bin froh, eine so breite Masse an Hörern zu erreichen. Ich denke aber nicht wirklich über Geld und Erfolg nach. Wenn man beim Schreiben die ganze Zeit im Kopf hat, dass man mit seiner Kunst Geld verdienen will, dann ist man auf dem falschen Weg. Also zumindest für die Musik, die ich machen möchte. Es gibt sicher Künstler, die von maximalem Erfolg getrieben sind, aber das ist nicht mein primäres Interesse. Ein Album zu machen, das Dantes Inferno thematisiert, widerspricht wohl auch allen Regeln unserer gegenwärtigen Streaming-Welt ... Wahrscheinlich schon, ja. Aber darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Auf welchen Playlisten die Songs auftauchen oder wie die Menschen sie finden und konsumieren, liegt nicht in meiner Hand. Es wird sicher Leute geben, die nur einen Song und nie den Rest meines Albums hören – und das ist auch okay! Aber jede Veröffentlichung ist auch immer geprägt von einer angsteinflößenden Dauerhaftigkeit, und ich möchte stolz sein auf das, was ich veröffentliche – das ist das Wichtigste. WEITERE INFORMATIONEN: @hozier

Fotos: E. Cooke, Universal Music

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