8 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / WILLEM DAFOE Ob Jesus oder Comic-Bösewichter, aufrechte Gutmenschen oder exzentrischer Sonderling: Willem Dafoe, gesegnet mit einem der unverwechselbarsten Gesichter Hollywoods, spielt alles. Und das nun schon seit 40 Jahren. Tiefe Furchen zerschneiden das Gesicht von Dr. Godwin Baxter, erkennbar nicht Spuren des Alters, sondern das Ergebnis deutlich traumatischerer Erfahrungen. Die Figur, die Willem Dafoe in „Poor Things“ spielt, ist mal wieder eine dieser Rollen, in denen der US-Schauspieler besonders brilliert. Schräge, gequälte, eigensinnige und irgendwie unheimliche Männer verkörpert kaum jemand so inbrünstig wie er, sei es damals in Martin Scorseses kontroverser Jesus-Geschichte „Die letzte Versuchung Christi“ oder als Norman Osborn in den „Spider-Man“-Filmen, in Zusammenarbeit mit Kultregisseuren wie Lars von Trier und Werner Herzog oder jüngst in „Der Leuchtturm“ und „The Northman“ von Robert Eggers oder Guillermo del Toros „Nightmare Alley“. Und nun ist er eben im neuen Film von Yorgos Lanthimos, der am 12. Oktober in den deutschen Kinos starten soll, als Wissenschaftler zu sehen, der einst von seinem Vater als Experiment missbraucht wurde und inzwischen selbst die Grenzen der Forschung auslotet. Nicht zuletzt an und mit der jungen Bella (Emma Stone), die sich in seiner Obhut befindet. Dafoes tragende Nebenrolle im ebenso einfallsreichen wie visuell spektakulären „Poor Things“ ist für den 1955 im ländlichen Wisconsin geborenen Schauspieler der außergewöhnlichste, aber längst nicht der einzige Auftritt, mit dem er in diesem Jahr auf der Leinwand auffällt. Nach 40 Jahren vor der Kamera, noch länger auf der Bühne und bislang vier Oscar-Nominierungen (zuletzt für die Titelrolle in „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“), denkt er längst noch nicht daran, kürzer zu treten. In „Asteroid City“ (ab Januar auf DVD & Blu-ray) stand er mal wieder für Wes Anderson vor der Kamera, im September feiern außerdem neben „Poor Things“ mit „Pet Shop Boys“ und „Finalmente l’alba“ gleich noch zwei weitere seiner neuen Arbeiten beim Filmfestival in Venedig Weltpremiere. Und als in Hollywood der Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler begann, steckte Dafoe – Vater eines erwachsenen Sohnes und seit 2005 mit der italienischen Schauspielerin Giada Colagrande verheiratet – gerade mitten in den Dreharbeiten zur lange erwarteten Fortsetzung von „Beetlejuice“. Apropos Streik: Der ist auch der Grund, warum wir mit Dafoe nicht wie gehofft über „Poor Things“ sprechen konnten. Doch im Februar trafen wir ihn bereits auf der Berlinale zum Interview. Da lief der ungewöhnliche Psychothriller „Inside“, in dem er einen Kunstdieb spielt, der bei einem Einbruch in einem High Tech-Penthouse eingeschlossen wird. Ab Ende September ist dieser Film des griechischen Regisseurs Vasilis Katsoupis nun bei uns auf DVD und Blu-ray erhältlich. Mr. Dafoe, in Ihrem Film „Inside“ spielen Sie einen Kunstdieb, der in dem Apartment eingeschlossen wird, das er ausrauben
MOTION / ADVENTURE BOLD THE MAGAZIN
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT BOLD THE
76 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / RE
80 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / RE
THE BOLD CAST THE SOUND SUMMER MUSI
Laden...
Laden...
Laden...
© BOLD THE MAGAZINE: www.bold-magazine.eu | BOLD THE MAGAZINE ist eine Publikation des Verlages: neutrales GRAU Agentur für Kommunikation & Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt): www.neutralesgrau.de | HR NR: 121 118 B | UMST ID: DE 815 10 18 78 | Am Pankepark 48 | 10115 Berlin | Telefon: 030 40 00 56 68 | Geschäftsführung: Mike Kuhlmey
Follow Us
Facebook
Google+
Xing
Youtube
Pinterest