BOLD THE MAGAZINE No.72

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48 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT finnische Band namens Cyan Kicks spielte. Ich hatte ihnen anfangs etwas geholfen im Business, so beschloss ich, nach Hamburg zu fahren. Ich weiß noch, dass ich um ein Haar keinen Mietwagen bekommen hätte, weil irgendein Feiertag war und alles ausgebucht war. Aber dann fand ich doch noch einen. Als ich dann in Hamburg war, betrat ich den Backstageraum und erinnerte mich plötzlich, dass wir dort auch mal mit Sunrise Avenue gespielt hatten. Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich es erzähle, aber in dem Moment dachte ich: Ich will wieder zurückkommen. Ich will wieder in Europa spielen. Zurück in Berlin hörte ich mir die Demos an, die ich auf meinem Telefon hatte, und kurz danach rief ich mein Label an. Ich ging mit zitternden Händen zu ihnen, spielte ihnen die Demos vor – und sie meinten: „Das ist gut!“. Und dann ging alles ganz schnell. Und ich dachte mir: Wenn es nach hinten losgeht, dann ist es eben so. Ich werde Spaß haben! Ich glaube, ein Sauna-Besuch war noch recht prägend für die Entstehung des Albums? Oh ja! Ich hatte schon einige Songwriter und Produzenten ausprobiert, als ich eines Tages in der Sauna saß. Ich war gerade beim brasilianischen Jiu-Jitsu-Training und ziemlich kaputt. Da saß dieser Typ in der Ecke, der meinte zu mir: „Hey, ich will dich echt nicht stören ...“. Ich dachte nur: Tust du aber ... Er sei Produzent, sagte er, und wolle immer schon mal mit mir arbeiten. Ich sagte dann, er solle meinem Management eine Nachricht schicken. Und als ich ihn später nochmal in der Umkleidekabine sah, dachte ich: Es wäre doch dumm, ihm keine Chance zu geben. Wir leben beide in Helsinki. Im schlimmsten Fall habe ich halt ein paar Stunden in den Sand gesetzt. Also besuchte ich ihn – und heute ist er einer meiner besten Freunde. Der Mietwagen, den Sie gerade noch bekamen, das Treffen in der Sauna – so kleine Details, die zu großen Veränderungen führten: Glauben Sie, dass manche Dinge für uns vorbestimmt sind? Ja und nein. Aber das muss ich auch gar nicht verstehen. Wenn man ein offenes Herz hat und im Fluss des Lebens wandert, dann gibt es dort manchmal Fisch – und manchmal eben auch nicht. Aber ich glaube fest daran, dass, wenn sich etwas richtig anfühlt, es so falsch nicht sein kann. Und als ich bei diesem Konzert in Hamburg war, hatte ich das Gefühl, dass irgendwer mir etwas sagen will. Und wenn man seinen Gefühlen nicht vertraut, wem dann? Das ist die einzige Karte, die man hat. „Me Free My Way“ ist im Oktober erschienen. Die Clubtour ist bereits ausverkauft, und im Sommer 2025 beginnt seine große Open-Air-Sommer-Tour. WEITERE INFORMATIONEN: @hapahaber